Zu Beginn möchte ich einige Betrachtungen voranstellen, die Dr. Pater Karl Wallner OCist, Ordenspriester der Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz, vor einiger Zeit auf youtube hochgeladen hat:
Er spannt den Bogen von dem Blutkult des Alten Testaments, der natürlich mit unserem neutestamentlichen Verständnis nichts mehr zu tun hat.
Für den richtigen Umgang mit der Verehrung des Kostbaren Blutes Christi empfiehlt Pater Karl die Lektüre des Hebräerbriefes:
Das Opfer Jesu Christi als endgültige Versöhnung mit Gott
1 Denn das Gesetz, das nur einen Schatten der künftigen Güter, nicht aber die Gestalt der Dinge selbst enthält, kann durch die immer gleichen, jährlich dargebrachten Opfer niemals diejenigen, die zu Gott hintreten, für immer zur Vollendung führen. 2 Denn hätte man nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die Opfernden kein Sündenbewusstsein mehr gehabt hätten, da sie ja ein für alle Mal gereinigt worden wären? 3 Aber durch diese Opfer wird alljährlich nur an die Sünden erinnert, 4 denn das Blut von Stieren und Böcken kann unmöglich Sünden wegnehmen. 5 Darum spricht er bei seinem Eintritt in die Welt: Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir bereitet; 6 an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen. 7 Da sagte ich: Siehe, ich komme - so steht es über mich in der Schriftrolle - , um deinen Willen, Gott, zu tun. 8 Zunächst sagt er: Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sündopfer forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen, obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden; 9 dann aber hat er gesagt: Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun. Er hebt das Erste auf, um das Zweite in Kraft zu setzen. 10 Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Hingabe des Leibes Jesu Christi geheiligt - ein für alle Mal. 11 Und jeder Priester steht Tag für Tag da, versieht seinen Dienst und bringt viele Male die gleichen Opfer dar, die doch niemals Sünden wegnehmen können. 12 Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt; 13 seitdem wartet er, bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt werden. 14 Denn durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt. 15 Das bezeugt uns auch der Heilige Geist; nachdem er gesagt hat: 16 Dies ist der Bund, den ich nach diesen Tagen mit ihnen schließen werde - spricht der Herr: Ich lege meine Gesetze in ihr Herz und schreibe sie in ihr Denken hinein; 17 und: An ihre Sünden und Übertretungen denke ich nicht mehr. 18 Wo also die Sünden vergeben sind, da gibt es kein Opfer für die Sünden mehr.
Das unwandelbare Bekenntnis
19 So haben wir die Zuversicht, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu in das Heiligtum einzutreten. 20 Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch. 21 Und da wir einen Hohepriester haben, der über das Haus Gottes gestellt ist, 22 lasst uns mit aufrichtigem Herzen und in voller Gewissheit des Glaubens hinzutreten, die Herzen durch Besprengung gereinigt vom schlechten Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser! 23 Lasst uns an dem unwandelbaren Bekenntnis der Hoffnung festhalten, denn er, der die Verheißung gegeben hat, ist treu! 24 Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen! 25 Lasst uns nicht unseren Zusammenkünften fernbleiben, wie es einigen zur Gewohnheit geworden ist, sondern ermuntert einander, und das umso mehr, als ihr seht, dass der Tag naht!" (Hebr 10, 1-25).
Das "siehe, ich komme, Deinen Willen, Gott zu tun" hat Jesus zweimal gesagt: beim Eintritt in die Welt, also bei Seiner Menschwerdung, und erneut im Garten Gethsemane in der Nacht des Gründonnerstags. Dort hat er unter Blutschweiß und Tränen dieses Gelübde erneuert, das ihm das Leben gekostet und uns errungen hat.
Das bedeutet, dass das Blut Christi, dass bei Seinem Kreuzestod geflossen ist, uns Menschen ein für allemal den Himmel geöffnet hat, uns ein für allemal rein gewaschen hat von unseren Sünden, uns ein für allemal mit Gott versöhnt und eine neue Schöpfung geschaffen hat: "Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden." (2 Kor 5,17).
Mögen immer mehr Menschen, die hiervon nichts wissen, davon erfahren und es annehmen können!
Gelobt sei Dein Allerkostbarstes Blut, o Jesus! Danke, dass wir einen solchen Gott haben!